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Hugo Siquet
Hugo Siquet

Streich: Gut, dass Hugo kein fertiger Spieler ist

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Christian Streich äußert sich zum Neuzugang des SC Freiburg Hugo Siquet und erklärt, was ihn so am Belgier begeistert hat. Er beschreibt seine Stärken, seine Schwächen und wie die nähere Perspektive für ihn aussehen wird.

Passqualität nicht der einzige Kaufgrund

Christian Streich ging auf Nachfrage von Nik Staiger auf die Qualitäten Siquets ein und bestätigte dabei die Passqualität und die starken Flanke hinter die Abwehrkette. (Hugo Siquet – Freiburgs neuer Rechtsverteidiger im Profil) Diese seien jedoch nicht der ausschlaggebende Grund gewesen, ihn zu holen. „Hugo ist ein junger Spieler mit viel Wille und Überzeugung, den es immer vorwärts treibt. Er hat eine große Energie in sich und einen besonderen Antrieb“, lobt der Cheftrainer seinen künftigen Schützling. Dass der Kader keine sehr großen Spieler im Sturm habe, wie Christian Streich noch im Sommer bemängelte, sei im Detail nicht ausschlaggebend gewesen.

„Die anderen Sachen kann man ihm beibringen“

Diese Energie und der Antrieb seien das wichtigste bei einem Spieler. Alles andere würde man ihnen dann beibringen. Hätte er keine Energie, wäre es schwer, ihm diese anzutrainieren. Konkret nennt Streich als Schwachstellen vor allem die Defensivarbeit. Das Verhalten gegen den Ball muss Siquet noch verbessern. Weiterhin sei die Balance zwischen Offensiv- und Defensivspiel noch etwas, an dem man arbeiten möchte. Trotzdem findet er es toll, dass es Siquet „immer wieder nach vorne zieht“. In der Vergangenheit betonte Streich häufiger, dass man als SC Freiburg mitspielen und sich nicht einbauen wolle. Man spiele eine Dreier- und keine Fünferkette, denn die Außenspieler verhalten sich nicht wie Außenverteidiger, sie attackieren nach vorne und gehen in den Strafraum.

Erfolgreiche Bemühungen

Streich lobt die Scoutingabteilung rund um Klemens Hartenbach für die gute Arbeit beim Transfer von Hugo Siquet. Der Verein habe „viel investiert“, um diesen Transfer möglich zu machen – dabei bezieht er sich nicht nur auf die Ablösesumme. Schon im Sommer hatte man sich um Siquet bemüht. Auch persönliche Gespräche habe es schon gegeben. „Wir haben auch schonmal eine Videoanalyse mit ihm zusammen gemacht“, beschreibt Streich auch seine eigenen Bemühungen um den U21-Nationalspieler Belgiens. Aber auch Siquet habe sich informiert: „Er ist mit voller Überzeugung zu uns gekommen, weil er uns auch öfter im Fernsehen angeschaut hat und sah, was wir für ein Verein sind.“

Eine Investition in die Zukunft

Bei den Erwartungen für die nächste Zeit äußert Streich sich zurückhaltend: „Er soll einfach ankommen und in unserer Mannschaft trainieren. Fleißig sein und so schnell wie möglich Deutsch lernen.“ Siquet verlässt im Januar zum ersten Mal seine Heimat. Seine gesamte fußballerische Laufbahn bisher verbrachte er bei Standard Liège. Weder eine Leihe noch andere Jugendvereine stehen in seiner Vita. Umso geduldiger muss mit dem 19-Jährigen sein.  Streich sieht den SC Freiburg aber als „den richtigen Schritt“ an. Siquet ist für den SC Freiburg eine Investition in die „nahe oder mittelnahe Zukunft“.

„Wir haben Bedarf auf der Seite“

Trotzdem hätte ein weiterer Spieler für die rechte Seite auch in dieser Saison schon geholfen. Jonathan Schmid fehlt seit dem dritten Spieltag nach einer schwerwiegenden Corona-Infektion. Lukas Kübler, der zwischenzeitlich eine richtig starke Phase hatte, kämpft immer wieder mit gesundheitlichen Einschränkungen. Im Sommer 2020 hatte Christian Streich in einem Interview mit dem WDR angesprochen, dass man eventuell einen weiteren Rechtsverteidiger holen müsse, da unklar sei, wie langanhaltend Lukas Kübler fit bleiben könnte. Damals wurde man nicht tätig, jedoch kämpfte Kübler nach seiner Verletzung in der Vorbereitung 2020 auch in der anschließenden Saison immer wieder mit kleineren Problemen.

Auch in der aktuellen Saison musste Christian Streich kreativ werden und einen angeschlagenen Kübler ersetzen. Hierfür warf er am 8. Spieltag gegen Leipzig Kilian Sildillia ins kalte Wasser und ließ ihn als rechten Außenspieler auflaufen. „Er kann beides spielen, wir sehen ihn aber eher als Innenverteidiger“, ordnete Christian Streich diesen Einsatz ein.

Und nicht zuletzt werden auch Kübler und Schmid nicht jünger. Kübler ist mit seinen 29 Jahren und den Gesundheitsproblemen schon länger ein Spieler, bei dem die längere Karriere in der Luft hängt. Zudem läuft laut dem Internetportal Transfermarkt sein Vertrag zum Ende der Saison aus. Schmid ist sogar schon zwei Jahre älter und mit der aktuellen Lage könnte hier ein Karriereende auch eher früher als später kommen.

Auch für links eine Option?

Hugo Siquet gab sein Profi-Debüt als Linksverteidiger, wurde aber seitdem ausschließlich auf der rechten Seite eingesetzt. Auch beim SC Freiburg ist der Belgier vorrangig für die rechte Seite eingeplant. Wenn Not am Mann ist, weil Kapitän Christian Günter nicht spielen kann, sei Siquet aber auch eine Option für die linke Seite – aber auch Kübler und Schmid könnten die Seite wechseln. Streich mache sich wenig Sorgen darum, ob dann ein Rechtsfuß auch mal mit links flanken müsse. Zudem hat Hugo Siquet einen ziemlich guten linken Fuß und spielt auch von der rechten Seite gerne mal einen Ball mit dem „schwachen“ Linken ins Zentrum.

Quelle Titelbild: SC Freiburg

Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)

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