In einem ausgeglichenen Spiel setzte sich die Frankfurter Eintracht als erstes Team im neuen Mooswaldstadion des SC Freiburg durch. Der SC Freiburg verliert nach der Niederlage bei den Bayern das zweite Pflichtspiel in Folge. Eine taktische Analyse eines von defensiven Spielmachern geprägten Duells auf hohem Niveau.
Aufstellungen
Der SC Freiburg entschied sich für seine Wohlfühl-Formation im 3-4-3. Nico Schlotterbeck wackelte für das Spiel, war jedoch einsatzbereit. Gegen den Ball arbeitete Woo-Yeong Jeong als Rechtsaußen, mit dem Ball ließ er sich zu Spielbeginn häufiger ins Zentrum fallen. In der Regel war es aber Vincenzo Grifo, der sich für den Spielaufbau ins Mittelfeld zurück begeben hat. Zur Halbzeit wechselte Christian Streich Kevin Schade für den doch nicht komplett fitten Nico Schlotterbeck ein und stellte auf ein 4-4-2 um. Ungewöhnlich zu den letzten Wochen: Kevin Schade ging nicht auf Rechts mit Jeong auf der 10, sondern spielte als zweiter Stürmer mit Jeong als Rechtsaußen. Das spricht für den Wunsch nach Kampf und Robustheit, anstatt für die zusätzliche Kreativität, die ein Jeong auf der 10 ins Freiburger Spiel hätte bringen können.
Eintracht Frankfurt begann ebenfalls im üblichen 3-4-3. Im Gegensatz zu den Freiburger Halbstürmern postierten sich die Frankfurter jedoch auch gegen den Ball zentraler im Feld. Makoto Hasebe ersetzte den ausgefallenen Martin Hinteregger in der Abwehrzentrale. Das brachte der Eintracht mehr Qualität im Aufbauspiel und einen klassischeren Libero, als ihn Hinteregger zuletzt spielte. Zwischen die Ketten fallende Freiburger Offensivspieler wurden nicht begleitet, sondern vom zentralen Mittelfeld übernommen, was zu einer besser organisierten Defensive führte. Entgegen der gewohnten Sortierung mit Kristjan Jakic auf der linken Seite, spielte Djibril Sow im linken zentralen Mittelfeld und nahm eine für ihn eher gewohnte Achter-Rolle ein. Gegen Spielende wechselte Oliver Glasner defensiv und stellte zunächst auf 3-5-2/5-3-2 und später auf 5-4-1 um, nachdem die zweite Halbzeit doch sehr turbulent lief. Die Umstellungen halfen dabei, Stabilität herzustellen.
Ein Kampf um Macht und Positionen
Die erste Halbzeit des Spiels drehte sich durchgängig darum, dem Gegner Räume abzunehmen und dabei seine Macht auf dem Feld zu demonstrieren. Hierbei gehörten die ersten Minuten dem SC Freiburg. Über die linke Freiburger Seite konnte man in den ersten fünf Minuten drei Angriffe einleiten, ehe ein Konterspielzug über Kamada ein Ausrufezeichen setzte: Die Freiburger konnten nicht ohne Gegenwehr frei aufspielen. Dieser wurde zwar durch Abseits zurückgepfiffen, jedoch scheint es trotzdem gewirkt zu haben.
Das nun ruhigere Spiel wurde von Frankfurt bestimmt. Vor allem Libero Hasebe war in einer spieleröffnenden Rolle immer wieder gefragt, Möglichkeiten zu generieren. Die erste Angriffsaktion ergab sich dann aus einem Vorstoß von Djibril Sow, der per Doppelpass mit Kostic seinen Gegenspieler Maxi Eggestein umspielen konnte.
Innenverteidiger Manuel Gulde sortierte sich Daichi Kamada zu, sodass in der Defensive der Freiburger kein Spieler zum Nachrücken verfügbar war. Da Freiburgs Defensive trotzdem immer noch stabil stand, entschloss sich Sow zu einem Fernschuss, der an Kamadas Rücken endete.
Kein großer Erfolg für Glasners Mannschaft, trotzdem war eine Reaktion der Freiburger sofort zu erkennen: Man versuchte, die Räume zu verdichten, und schob die Abwehrkette wieder höher. So konnte die Sturmreihe aktiver Hasebe und seine Nebenmänner anlaufen, ohne Raum für derartiges Kombinationsspiel zu bieten. Doch auch dafür hatte Frankfurt eine Idee im Hinterkopf: Ein diagonaler Lauf vom rechten Flügelspieler Timothy Chandler wurde von einem grandiosen Flugball Hasebes hinter die Kette bedient.
Wie schon gegen die Bayern hatte Frankfurts Cheftrainer in der Pressekonferenz erwähnt, dass man einige Stellen beim SC Freiburg gefunden habe, die man attackieren wolle. Nico Schlotterbecks aggressives Stellungsspiel und Rausrücken scheint eine davon gewesen zu sein, denn dieses wurde im Verlauf der ersten Hälfte noch häufiger zum Problem, was bestimmt auch dadurch verstärkt wurde, dass Schlotterbeck etwas angeschlagen in die Partie ging. In dieser Situation ist schön die Manndeckungs-orientierte Defensive zu sehen, dann Christian Günter geht den kompletten Weg mit Chandler mit und kann dank schwacher Annahme den Angriff ablaufen.
Wieder konnte Eintracht Frankfurt keine Gefahr für das Freiburger Tor bringen, erzeugte jedoch einen gewissen Respekt auf den Gegner, denn die kurzzeitig höher stehende Defensivreihe zog sich daraufhin wieder zurück.
Die Frankfurter konnten in Folge ruhig ihr Spiel aufbauen und sich erneut darauf konzentrieren, die ausgemachte Schwachstelle im Rücken von Nico Schlotterbeck zu attackieren. In der elften Minute sorgt eine gegenläufige Bewegung von Jesper Lindström und Daichi Kamada dafür, dass Jakic Kamada an der Seitenlinie anspielen konnte. Schlotterbeck macht sofort kehrt und attackierte Kamada, der ließ ihn jedoch unbeeindruckt stehen und dribbelte Lienhart an. Der nun freie Lindström startete zum tiefen Lauf und Kamada spielte diesen an Lienhart vorbei an. Aus spitzem Winkel scheiterte dieser jedoch an Keeper Flekken, der das 0:0 vorerst rettete.
Die Frankfurter waren nun bemüht, aus der spielerischen Dominanz einen Profit zu erarbeiten, doch die folgenden Angriffsversuche wurden vom SC sauber abgearbeitet. Evan N’Dicka schickte nach eigenem Vorstoß Kostic tief, der jedoch von Lukas Kübler abgelaufen wurde. Nach schönem Anspiel von Makoto Hasebe schickt Rafael Borre seinen Sturmpartner Lindström in den 16er, jedoch zu weit, sodass diesmal kein Abschluss zustande kam.
Der SC Freiburg wachte erst auf, als nach einer Flanke von Kübler Grifo zu einer Kopfballchance kam. Diese war zwar für Trapp einfach aufzusammeln, gab jedoch den Startschuss für den SC, um selbst wieder etwas aktiver zu werden. So kam man in der 19. Minute zu einer Chance durch Höler. Nachdem man sich aus dem hohen Pressing der Frankfurter über die rechte Seite freigespielt hatte, wurde durchs Mittelfeld über Grifo das Spiel nach links verlagert.
Von dort spielte Grifo einen Pass in die Mitte. Jeong lief zwar den Ball an, ließ ihn jedoch für Höler durch und startete in die Tiefe. Eine sehr gute Entscheidung, denn das sorgte für viel Unordnung in der Frankfurter Defensive. Hasebe und Tuta machten den tiefen Lauf mit Jeong mit. N’Dicka rückt auf Höler raus, dafür fiel Sow aus dem zentralen Mittelfeld hinter Höler in die Kette. Höler, der sich für das Anspiel etwas zurückfallen lassen musste, sah auf der rechten Seite Kübler anlaufen und spielte ihm den Ball zu. Um Kostics Aktion gegen Kübler abzusichern, rückte nun N’Dicka wieder in die Kette ein und ließ Höler am 16er alleine. Günter lief von der linken Seite ein und band damit Jakic, sodass dieser Höler nicht übernehmen konnte. Idealerweise wäre wohl Sow wieder rausgerückt, doch das passierte nicht. Die Folge war ein Pass zurück zu Höler, der aus zentraler Position zum Abschluss kam. Torhüter Kevin Trapp parierte sicher.
Dieser stark ausgespielte Angriff sorgte für eine Machtverschiebung: Nun war der Sportclub in der Angreifer-Rolle und Eintracht Frankfurt musste sich Sorgen machen, zog sich jedoch nie so passiv zurück wie Freiburg vorher. Daraus resultierte eine gute Angriffsphase mit einer mehreren Aktionen über Günters linke Seite. Highlight war eine Flanke von Grifo (25.) aus dem linken Halbfeld, die über Freund und Feind hinweg segelte und sich schließlich ins lange Toreck zu senken schien, wieder war Kevin Trapp zur Stelle, tauchte ab und kratzte den Ball noch raus.
Doch auch diesmal konterte Frankfurt sofort. Ein Angriff über Jakic führte zu einem Fernschuss von Lindström. Immer noch konnte die Frankfurter Eintracht nur wenig reale Torgefahr ausstrahlen, jedoch zeigte man Präsenz am Freiburger Strafraum, wodurch Frankfurt sich erneut die Kontrolle über das Spiel sicherte. In der 27. Minute dribbelte Hasebe ins Mittelfeld und spielte einen Flugball nach links raus, der über mehrere Stationen eine Kostic-Flanke zur Folge hatte, die durch Philipp Lienhart geklärt werden konnte.
Die nächste gefährliche Szene kam wieder nach einem Dribbling von Hasebe. Timothy Chandler hatte kurzfristig mit Lindström die Positionen getauscht und lies sich zurückfallen, was Schlotterbeck aus der Kette zog. Ein Lauf von Kamada nach rechts machte ihn für Hasebe anspielbar, außerdem musste wieder Lienhart aus der Zentrale herausrücken. Kamada legte den Ball per Kopf zu Borre im Zentrum, der gestellt wurde – jedoch erneut von Lienhart, was wiederum einen tiefen Lauf von Kamada ermöglichte. Auch bei diesem war es erneut Freiburgs Libero, der ihn stellen und eine ungenaue Flanke in den Rückraum erzwingen konnte, die schließlich von Nicolas Höfler geklärt wurde. Ein sehr stark ausgespielter Angriff der Eintracht, der nur von einem noch stärkeren Philipp Lienhart verhindert wurde.
Frankfurts Erfolgserlebnis eröffnet den Schlagabtausch
Eigentlich hatte der SC Freiburg zuletzt wieder etwas mehr Mut gefasst, erfolgreiche Offensivaktionen kamen dabei jedoch nicht rum. So war es dann eine Minute später wieder die Eintracht, die einen Angriff startete. Ein langer Ball von Hasebe sollte Kamada finden, der sich im Zentrum zurückfallen ließ. Diesmal war es nicht Schlotterbeck sondern Lienhart, der den Offensivspieler ins Mittelfeld verfolgte. Dort gewann er sogar den Zweikampf, konnte den Ball jedoch nicht unter Kontrolle bringen. Frankfurts Jakic kam dann vor Eggestein an den freien Ball und spielte Lindström vor der Abwehrkette an.
Während Borre Schlotterbeck in die Tiefe zog, könnte Lindström diagonal Gulde anlaufen. Bevor es zum Zweikampf kam, spielte Lindström den Ball weiter zum links mitgelaufenen Jakic. Nun orientierten sich gleich drei Freiburger zu Jakic – sowohl Gulde zwischen Jakic und Tor, als auch Eggestein und Kübler, die beide von hinten kamen, attackierten ihn. Lindström begab sich in Erwartung des Doppelpasses in den 16er. Günter übernahm zwar Borre, jedoch rückte Schlotterbeck nicht mit Lindström ein. Der Ball kam zu Lindström, welcher frei vor Flekken Sieger blieb – 0:1. Der Ball kam jedoch nicht von Jakic selbst. Kübler eilte dazwischen und versuchte, den Ball an Eggestein vorbei zu klären, traf jedoch seinen Mitspieler. Von diesem prallte der Ball wieder zurück an Kübler und in den Lauf von Lindström. Während der Angriff sehr schön herausgespielt und abgeschlossen war, hatte die Eintracht hier eine Menge Spielglück, die Führung erzielen sie jedoch nicht unverdient.
Der SC Freiburg ließ sich davon nicht unterkriegen, viel mehr war es für sie ein Zeichen, jetzt noch mehr zu investieren. Wie ähnlich sich beide Mannschaften waren, zeigte sich beim darauf folgenden Versuch eines Gegenschlags der Freiburger. Eggestein spielte aus dem zentralen Mittelfeld einen Ball auf Höler, Hasebe spritzte dazwischen und spielte den Ball raus. Im Gegensatz zu Kamada kurz vorher konnte Höler sich aber physisch behaupten, kam selbst an den freien Ball und konnte Jeong den Ball in die Spitze durchstecken, der tief gestartet war. Dieser scheiterte jedoch, bedrängt von N’Dicka und Tuta, an einem starken Trapp. Diese Kombination hätte definitiv den direkten Gegenschlag verdient gehabt.
Beide Mannschaften waren nun bemühter und boten dem jeweils anderen Möglichkeiten an, jedoch verteidigten beide auch wieder ordentlich alles weg, sodass ein Fernschuss von Kamada nach Kostic-Pass die beste Chance der Schlussphase der ersten Halbzeit war.
Keine gute Chance, aber trotzdem das zweite Tor für die Frankfurter Eintracht, war ein Freistoß von Filip Kostic aus dem rechten Halbfeld in der 43. Minute. Keeper Flekken reagierte auf die eigentlich zu weit geschlagene Flanke und wollte herauskommen, entschied sich jedoch kurzfristig um und machte wieder zwei Schritte zurück. In der Mitte drängte Manuel Gulde Frankfurts Tuta ab, jedoch kam dieser mit seinem Fuß noch nah genug in Richtung Ball, um Flekken in der Mitte zu festigen. Niemand kam mehr ran – auch Flekken nicht. Und so traf Kostics Flankenversuch den langen Innenpfosten und fiel ins Tor. Wahrscheinlich lässt sich hier nur schwer ein Torwartfehler zuschreiben, jedoch verschätzte sich Flekken gleich doppelt – wenn das Tor jemand hätte verhindern können, dann er.
Weiter hohe Chancenfrequenz in Halbzeit 2
Die zweite Halbzeit ging dann noch aktiver weiter, als die erste geendet hatte. Mit der Einwechslung von Schade für Schlotterbeck stellte Streich seine Mannschaft offensiver ein. Schade auf die linke Seite dazu zu bringen, sorgte auch dafür, dass Tuta und Chandler noch mehr damit überlastet waren, Günter und Grifo zu verteidigen, als das schon in der ersten Halbzeit der Fall war. Freiburgs „linker Anker“ hatte zwar kein herausragendes Spiel, der Einfluss wurde jedoch immer wieder deutlich.
Nach einem Fernschuss von Frankfurts Borre (47.) eröffnete Freiburgs Höfler die Reihe an guten Möglichkeiten in den kommenden 20 Minuten: Bei einem Freistoß von links führte ihn sein Laufweg in Richtung des kurzen Pfostens – sein starker Kopfball scheiterte aber auch an eben diesem. Man könnte meinen, die Standards auf Höfler am kurzen Pfosten wären spätestens nach seinem Tor gegen Greuther Fürth bekannt – scheinbar sind sie trotzdem nicht zu verteidigen.
Für einen Aufreger (54.) sorgte eine Schwalbe von Grifo. Der Schiri fiel jedoch nicht darauf rein, außerdem ging Grifo sofort zu ihm und informierte ihn, dass Chandler ihn nicht getroffen habe. Weiter geht’s. In der folgenden Minute sprang Schade ganz knapp an einer Flanke von Jeong vorbei.
Die wohl größte Chance für den SC Freiburg ereignete sich in der 57. Minute. Erneut war es eine Flanke des Südkoreaners, die diesmal zentral von N’Dicka abgefangen wurde. Der Ball landete jedoch hinter ihm bei Grifo, der nun ein freies Schussfeld hatte. Trapp war schon geschlagen, doch auf der Linie hatte sich Tuta postiert, um den Ball zu klären. Glück für Frankfurt? Absolut nicht! Schon während N’Dickas Luftzweikampf erkannte Tuta die Situation und stellte sich klug hinten rein, um seinen Torhüter abzusichern. Diese Defensivaktion war also weniger Glück als gezielte Abwehraktion des Brasilianers.
Eine weitere Chance des SC Freiburg ergab sich in der 61. Minute, als Höfler den herausstürmenden Jakic per Doppelpass mit Höler einfach überspielte, sich jedoch dann am starken Hasebe festdribbelte, sein Schussversuch wurde abgefangen.
Von diesem Moment an existerte wenig Gegenwehr von Eintracht Frankfurt. Die Gäste beschränkten sich darauf, ihre Führung die letzten 30 Minuten über die Zeit zu bringen. Nach einem Höler-Fernschuss (66.) und einer Kopfballchance für den mittlerweile eingewechselten Roland Sallai (73.) reagierte Frankfurt-Trainer Glasner mit zwei Wechseln und einer Systemumstellung. Der sichtbar ausgepowerte Lindström verlies für Ragnar Ache den Platz, Sow machte Kapitän Sebastian Rode seine Position frei.
Die Action ist vorbei, Kampf dominiert das Spiel
Jedoch blieb es nicht bei den, eigentlich positionsgetreuen, Wechseln. Kamada wurde ins zentrale Mittelfeld zurückgezogen, die Flügelspieler verteidigten mittlerweile sowieso quasi wie Außenverteidiger, sodass sich ein 5-3-2-System ergab, das hauptsächlich auf Kompaktheit ausgelegt ist. Der SC Freiburg versuchte wieder und wieder, die Frankfurter Defensive zu durchdringen, jedoch stand die Eintracht nun gut gestaffelt und konnte einen Ball nach dem anderen erkämpfen. Nachdem in der Drangphase zuvor noch mehrere taktische Fouls herhalten mussten (Gelbe Karten für Chandler, 49., Tuta, 53., und Toure, 69.), konnte man nun einfach durch Leidenschaft und gute Defensivarbeit die guten Chancen des Gegners verteidigen.
Freiburg verstrickte sich darin, die Großchancen zu suchen, welche sich jedoch nicht ergaben. Nur drei Abschlüsse konnte der SC in den letzten 15 Minuten zustande bringen – und das, obwohl sie nahezu dauerhaft den Ball hatten. Bis auf zwei Entlastungsangriffe, die Frankfurt ähnlich des Spielbeginns mit Fernschüssen abschloss, war dauerhaft der Sportclub am Drücker.
In der 85. Minute brachte Streich mit Noah Weißhaupt noch einen Dribbler für Rechtsverteidiger Kübler – ein Wechsel, der gegen den 1.FC Köln ein spätes Ausgleichstor brachte. Jedoch fand keine Flanke von Günter oder Neu-Rechtsverteidiger Sallai sein Ziel – auch nicht, nachdem Streich mit Ermedin Demirovic für Grifo einen weiteren Strafraumstürmer ins Spiel brachte. Und so endete eine spannende und actiongeladene Partie mit einem 0:2-Auswärtssieg der Frankfurter Eintracht über den Sportclub Freiburg.
Die Liberos dominierten das Spiel
In der Nachbetrachtung lässt sich sagen, dass vor allem beide Liberos ein sehr gutes Spiel gemacht und dieses für ihre jeweilige Seite geprägt haben. Mit sieben Defensivaktionen war Philipp Lienhart, auch nach der Umstellung auf Viererkette, die defensive Lebensversicherung des SC Freiburg und es ist bezeichnend, dass das einzige Tor aus dem Spiel heraus gerade dann fiel, als er aus der Kette (korrekterweise) herausgerückt war. Auch wenn es auf der anderen Seite Tuta war, der den Ball von der Linie kratzte, war Libero Hasebe noch präsenter, machte eigentlich keine Stellungsfehler und sammelte zehn Defensivaktionen. Dazu war es Hasebe, der nahezu jeden vielversprechenden Angriff der Frankfurter über seine Spieleröffnung einleitete. Weniger erfolgreich, dafür ebenso spielerisch dominant war auch Lienhart, der immer wieder den Ball nach vorne trug und verteilte. Mit über 200 Metern progressiver Laufdistanz (mit Ball nach vorne) führt er diese Kategorie mit weitem Abstand an. Beide Liberos sind zusammen mit ihren Torhütern die führenden Spieler in progressiver Passdistanz und führten jeweils ihre Teams mit Pässen ins gegnerische Spielfelddrittel an.
Aufgrund der langen Inaktivitätsphase der Eintracht zum Ende des Spiels sieht es statistisch nach einem enormen Ungleichgewicht beider Mannschaften aus, jedoch sah man über lange Zeit ein ausgeglichenes Spiel und auch bei der Chancenqualität (SC Freiburg 1,7xG – 1,3xG Eintracht Frankfurt) lässt sich kein enormer Unterschied feststellen. Der Sportclub war also nicht, wie die Statistiken vermuten lassen, die klar bessere Mannschaft und der Sieg der Frankfurt pures Glück, jedoch lässt sich auch nur schwer von einem verdienten Sieg, vor allem in der Höhe, sprechen.
Quelle Titelbild: @Henrise2 (Twitter)
Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)