Sportwetten spielen in vielen Vereinen eine Rolle bei der Vergemeinschaftung. Doch wann werden Fußballwetten, Spielautomaten und Roulette zum Problem?
Fußball ist immer noch der beliebteste Sport in Deutschland. In jedem kleineren Dorf gibt es einen Fußballverein und diverse Fanclubs, deren Mitglieder zu den großen Fußballveranstaltungen pilgern und zusammen Zeit verbringen.
Anfahrt, Spiel und Rückfahrt gehören zur klassischen Freizeitgestaltung bei denen Rituale eine wichtige Rolle spielen: Bier trinken, zusammen Spaß haben und Witze machen, den Alltag vergessen und der eine oder andere kleine Nervenkitzel.
Viele Clubs besorgen sich über Sportwetten einen zusätzlichen Nervenkitzel. Solche Sportwetten sind im Grund völlig harmlos. Andere gehen einfach hier und da in die Spielbank und verspielen 50 Euro an einem Abend. Solange Verlieren und Gewinnen eigentlich Nebensache ist und Spieler Wetten als Freizeitbeschäftigung ansehen, ist alles in Ordnung.
Problematisch werden Glücksspiele dann, wenn Spieler meinen, dass durch sie geschicktes Wetten größere Summen verdienen können. Meist stellen sich dann Verluste ein, die als kurzfristiger Rückschlag angesehen werden. Im Grunde ärgert sich der Spieler jedoch über die Verluste und möchte sie unbedingt wettmachen. Dabei gehen viele Spieler noch größere Risiken ein als zuvor und vergrößern damit die Verluste, die ihrerseits wettgemacht werden(müssen), so dass eine Spirale entsteht, aus der viele Spieler nur mit professioneller Hilfe herauskommen. Dieses Schema gilt für alle Glücksspiele, egal ob Sportwetten, Roulette oder Online Spielautomaten.
Die ‚Vereinsbruderschaft‘ sollte dringend darauf achten, dass niemand im Verein in eine solche Spirale gerät und Gewinne und Verluste als Teil Nervenkitzels definieren.
Für die Durchführung von Sportwetten (dazu gehören natürlich auch Fußballwetten) sind meist Buchmacher oder Online Sportwettenanbieter verantwortlich. Nicht zu unterschätzen, aber meist völlig unproblematisch sind private Tippspiele, bei denen ein Kassenwart die Durchführung organisiert und alle Mitglieder dieselben Einsätze tätigen. Diese Tipprunden sind meist völlig harmlos.
Problematischer sind Buchmacher, bei denen die einzelnen Vereinsmitglieder nicht wissen, wie viel die anderen Mitglieder überhaupt einsetzen. Noch schlimmer ist das Internet, da es hier überhaupt keine soziale Kontrolle mehr gibt und Süchtige dazu tendieren, ihre Verluste zu verschweigen und Gewinne enthusiastisch zu feiern. Gerade letzteres solle bei anderen Vereinsmitgliedern für Nachfragen sorgen.
Insgesamt muss man jedoch sagen, dass Sportwetten für die meisten Teilnehmer ein kleiner Nervenkitzel in der Freizeit ist.
19. Juni 2010 um 14:32
Die Erfahrung hat gezeigt, dass man deutlich mehr Geld investiert als man herausholt. Das ist ja auch das Prinzip von Las Vegas oder anderen Städten. Die Gewinnchancen sind leider sehr gering! Schade! Sonst könnten wir das Geld“auf den Kopf hauen“ ohne nachzudenken.