Der Job des Fußballtrainers gehört zu den anspruchsvollsten und intensivsten im modernen Sport. Neben dem täglichen Trainingsbetrieb müssen die Trainer auch Infos über kommende Gegner einholen, regelmäßig mit den Medien korrespondieren und stets über alle Entwicklungen im Weltfußball auf dem laufenden sein. Weil sie permanent im Rampenlicht stehen, müssen sie zudem immer darauf achten, verantwortungsvoll zu handeln und ein Vorbild zu sein. Bei Erfolgen sind sie die großen Helden und Macher, läuft es hingegen schlecht, sind sie aber auch die ersten, die kritisiert und meistens auch entlassen werden. Einige der Männer, die diese komplexe Tätigkeit besonders gut beherrschten, sollen nun einmal kurz vorgestellt werden.
Ottmar Hitzfeld
Der in Lörrach geborene Hitzfeld ist einer der erfolgreichsten Trainer der Bundesliga-Geschichte. Nach seiner Spielerkarriere als Stürmer, die sich hauptsächlich in der Schweiz abspielte, begann er 1983 auch seine Trainerkarriere in der Schweiz und zwar beim SC Zug, den er sogleich zum Aufstieg in die erste Liga führte. Trotzdem zog es ihn schon nach nur einem Jahr zum FC Arau, wo er von 1984 bis 1988 tätig war. Dort holte er mit dem Gewinn des Schweizer Cups im Jahre 1985 auch seinen ersten Titel und wurde zur Belohnung zum Trainer des Jahres gekürt. 1988 begann er dann ein Engagement beim renommierten Grasshopper Club Zürich, mit dem er in nur drei Jahren 2 Meisterschaften und 2 Pokalsiege feiern konnte. Weltweite Berühmtheit erlangte er dann bei Borussia Dortmund, mit denen er zwischen 1991 und 1997 zweimal die Meisterschaft und 1997 sogar die UEFA Cahmpions League gewinnen konnte. Dasselbe Kunststück gelang ihm dann nochmal mit dem FC Bayern, wo er von 1998 bis 2004 auch noch den Weltpokal sowie mehrere Meisterschaften und Pokale holte. Seit 2008 trainiert Hitzfeld nun die Schweizer Nationalmannschaft, wo er seine Karriere nach der WM in Brasilien beenden will.
Jürgen Klopp
Jürgen Klopp ist einer der aktuell besten Trainer der Welt. Er wurde 1967 in Stuttgart geboren und kam als Spieler nie über das Mittelmaß hinaus. Nach sieben Jahren als Trainer beim FSV Mainz 05, bei dem zuvor auch Spieler war, wechselte er 2008 zu Borussia Dortmund, die er in nur drei Jahren aus dem Mittelfeld der Tabelle zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft führte. Dieses Kunststück konnte er im Folgejahr wiederholen und noch mit dem Gewinn des DFB Pokals krönen. Ein Jahr später folgte dann der nächste vorläufige Höhepunkt seiner Trainerkarriere mit dem Einzug ins Finale der UEFA Champions League, das er jedoch gegen den FC Bayern verlor. Immer wieder eckt Klopp mit seiner emotionalen und extrem extrovertierten Art bei den Medien und vor allem den Schiedsrichtern an, weswegen er immer wieder zu Geldstrafen verdonnert wird. Seine größte Niederlage erlebte Klopp in der Saison 2002/2003, als seinen Mainzern am letzten Spieltag nur ein Tor zum Aufstieg in die erste Liga fehlte.
Felix Magath
Magath, der 1953 in Aschaffenburg zur Welt kam, kann auf eine außergewöhnlich erfolgreiche Karriere als Spieler zurückblicken und wurde unter anderem 1980 Europameister. Mit seinem Stammklub Hamburger SV gewann er zudem den Europapokal der Landesmeister, den Europapokal der Pokalsieger und mehrere Deutsche Meisterschaften. Diese Erfolgsserie konnte er auch als Trainer fortsetzen, obgleich nicht von Anfang an. Bei seiner ersten Station als Cheftrainer beim HSV 1995 wurde er nach nur zwei Jahren wegen Erfolglosigkeit wieder entlassen. In der Saison 97/98 führte Magath dann den 1. FC Nürnberg zum Bundesliga-Aufstieg, doch wechselte direkt danach zu Werder Bremen, wo er ebenfalls nach nur einem Jahr wieder aufhörte. Seinen Durchbruch schaffte er nach fünf weiteren titellosen Jahren bei Eintracht Frankfurt und beim VFB Stuttgart schließlich beim FC Bayern, mit dem er zwischen 2004 und 2007 zweimal Meister und zweimal Pokalsieger wurde. Dies bedeutete zwei Doubles hintereinander, was zuvor noch keinem deutschen Trainer gelungen war. 2008 folgte dann sein größter Coup, die Meisterschaft mit dem krassen Außenseiter VFL Wolfsburg im Jahr 2009. Anschließend folgte ein Wechsel zum FC Schalke, den er 2011 ohne Titelgewinn wieder verließ. Aktuell arbeitet er beim FC Fulham in England, mit dem er aus der Premier League abgestiegen ist.
Otto Rehhagel
Der 1938 in Essen geborene Rehhagel ist der Mann für die großen Überraschungen im Fußball. So gelang es ihm in seiner über 40-jährigen Trainerkarriere 1998 mit dem 1. FC Kaiserslautern als bisher einzigem Trainer, einen Aufsteiger zur Deutschen Meisterschaft zu führen. Den nächsten Paukenschlag gab es dann 2004, als Rehhagel völlig überraschend Außenseiter Griechenland zum Gewinn der Europameisterschaft führte. Diese Erfolge brachten ihm den Spitznamen „König Otto“ sowie zahlreiche Auszeichnungen wie etwa das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland oder die Ehrenbürgerschaft der Stadt Athen ein. Nach einem kurzen Comeback im Februar 2012, bei dem er die abstiegsbedrohte Hertha aus Berlin vor dem Abstieg retten sollte, was ihm nicht gelang, ging er in den wohlverdienten Ruhestand.
Udo Lattek
Der 1935 in Ostpreußen geborene Lattek gilt als die Trainerlegende im deutschen Fußball schlechthin. In seiner knapp 35-jährigen Trainerkarriere gewann er nahezu alle internationalen und nationalen Titel wie z.B. den Europapokal der Landesmeister mit dem FC Bayern im Jahre 1974, den Europapokal der Pokalsieger im Jahre 1982 mit dem FC Barcelona und den UEFA Cup mit Borussia Mönchengladbach im Jahre 1979. Dazu kommen acht Deutsche Meisterschaften und drei DFB-Pokal-Siege. Seine letzte Station war ein kurzes Engagement beim abstiegsbedrohten BVB im Jahre 2000, den er in den letzten fünf Spieltagen vor dem Abstieg rettete. Danach avancierte er wegen seiner kultigen Auftritte beim Sport1 Doppelpass auch im Fernsehen zur Legende.
Jupp Heynckes
Heynckes erblickte 1945 in Mönchengladbach das Licht der Welt und kann als Trainer und Spieler die meisten Siege in der Bundesliga überhaupt vorweisen. Seine größten Erfolge feierte er mit Real Madrid und dem FC Bayern, mit denen er jeweils die Champions League gewinnen konnte. Auf seinen größten Coup musste er aber bis zum letzten Jahr seiner Karriere warten, als er mit dem FC Bayern als erste Deutsche Mannschaft das sogenannte „Triple“ gewann und dafür zum FIFA Trainer des Jahres 2013 gekürt wurde.