Im Breisgau ist Feiern angesagt! Die U23 des SC Freiburg konnte auswärts beim SV Waldhof Mannheim drei wichtige Punkte einsammeln und den Klassenerhalt sichern. Die Partystimmung im Spielbericht.
Mit personeller Unterstützung zum Klassenerhalt
Viele Verletzungen schmälern aktuell den Kader von Thomas Stamm. Obendrauf fehlen drei Akteure gesperrt. Um das aufzufangen, kamen mit Max Rosenfelder, Mika Baur, Ji-han Lee, Philip Fahrner und Amney Moutassime gleich fünf U19-Spieler (wieder) hoch.
Mit Noah Atubolu, Kimberly Ezekwem, Emilio Kehrer und Nishan Burkart spielten außerdem vier Profis mit, die jedoch schon die ganze Saison zum Kader gehören. Man kann also stolz sagen, dass man es ohne große Namen aus dem Bundesliga-Kader geschafft hat! (SC Freiburg U23: Maximal mögliche Unterstützung von den Profis!)
Der SC Freiburg besiegte Waldhof Mannheim mit einem 0:1 (0:1) und erzielte damit wichtige drei Punkte. Denn der erste Abstiegsplatz ist nun – bei vier verbleibenden Spielen – 13 Punkte entfernt. Somit hält der Breisgauer Nachwuchs in seiner ersten Drittliga-Saison souverän die Klasse! Ab jetzt kann man sogar vorsichtig nach oben schauen. Derzeit liegt man auf dem 11. Platz – zwischen Platz 4 und 16 ist noch alles möglich!
Stamm zufrieden: „Immer zuerst die Schritte gehen!“
Feierlichkeiten sind beim SC Freiburg noch nicht geplant. „Wir nehmen das spontan.“, erklärt er im Interview mit Magenta Sport, „Wichtig ist, dass wir immer zuerst die Schritte gehen. Dann müssen wir uns aber auch entsprechend feiern und das werden wir auch tun!“ Die Mannschaft kann sich also auf eine spaßige Rückfahrt aus Mannheim einstellen – aus doppeltem Grund. Julius Tauriainen feiert heute seinen 21. Geburtstag – herzlichen Glückwunsch!

Angetreten zum Jubelfoto: SC Freiburgs U23 feiert den Sieg gegen Waldhof Mannheim.
Auch mit dem Spiel ist der Trainer zufrieden: „Wir haben es uns verdient! Wir haben über die Standardsituationen 1-2 Möglichkeiten zugelassen. Auch hintenraus kannst du sie nicht immer vom Tor weghalten. Aber über 90 Minuten hatten wir auch einige gute Möglichkeiten aus dem Spiel.“ Und dabei erwähnt er einen fälschlicherweise nicht gepfiffenen Handelfmeter noch gar nicht.
Startelf und Taktisches
Stamm ließ seine Freiburger im Mannheimer Carl-Benz Stadion zunächst im 3-5-2 antreten. Im Tor stand wie gewohnt Noah Atubolu. Die ungewohnte Dreierkette mit Claudio Kammerknecht in der zentralen Rolle hatte Defensiv im Laufe des Spiels immer mal wieder ihre Probleme. Bezeichnenderweise fällt das Freiburger Tor nach einer Aktion, bei der Kammerknecht auf seinen beheimateten rechten Flügel herausrückt.
Davor konnte Robert Wagner nicht wieder ergänzen, nachdem er vergangene Woche bei der U19 gegen den Abstieg kämpfte. Der Mittelfeldspieler reiste mit dem Profikader zum Pokal-Halbfinale nach Hamburg. Die beiden Flügelspieler Philipp Treu und Kimberly Ezekwem flankierten zentral Sechser Enzo Leopold und die beiden Achter Lars Kehl und Julius Tauriainen. Die Doppelspitze bildeten Vincent Vermeij und Emilio Kehrer.
Ruhiger Beginn mit ersten Chancen der Mannheimer
Die erste Halbzeit begann ruhig, der SC Freiburg hatte die Spielkontrolle. Waldhof Mannheim probierte es mit vertikalem, direktem Fußball, kam aber lange nicht zu Chancen. In der 18. Minute folgten dann derer gleich drei: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Mannheims Marcel Seegert aus guter Position aufs Tor, doch Atubolu parierte stark. Auch den Nachschuss von Marcel Costly verteidigte Atubolu zur Ecke.
Diese brachte wieder Seegert aufs Tor, doch Vermeij blockte mit der Brust auf der Linie. Jesper Verlaad mit dem Nachschuss, doch diesmal nahm Atubolu den Ball auf und beruhigte das Spiel. Das blieben für Mannheim aber auch die einzigen Chancen in der ersten Hälfte. Dafür wurde der SC nun stärker.
Nach einem Fehlpass von Niklas Sommer kam Vermeij im 16er frei an den Ball, bekam den Ball aber nicht unter Kontrolle. In der 38. Minute war es dann so weit. Kammerknecht wechselte mit Rosenfelder kurzzeitig die Position, dribbelte auf dem rechten Flügel an und flankt in den 16er. Dort will Emilio Kehrer den Ball aufs Tor köpfen, erwischte ihn aber nicht richtig.
Knifflige Handspiel-Situationen von beiden Seiten
Stattdessen prallte ihm der Ball auf den Unterarm und fiel hinter die Abwehrkette. Dort lauerte Vermeij und schob trocken ins Tor ein. Die Mannheimer reklamierten erst Abseits, dann Handspiel, doch das Tor zählte. Der SC Freiburg führte 0:1!
Und das war korrekt. Kehrer geht mit dem Arm nicht zum Ball, er ist in einer natürlichen Position – ein absichtliches Handspiel hat nicht stattgefunden. Auch anderweitig strafbar war diese Armberührung nicht. Das „Offensivhandspiel“ wurde vor dieser Saison auf den Torschützen eingegrenzt. Da Vermeij abschloss und nicht Kehrer, war das Tor regulär.
Nach den vielen Standardchancen Mannheims ging es mit einer glücklichen aber nicht unverdienten Freiburger Führung in die Halbzeit. Und auch hier kam es schnell wieder zu einer Handszene: Nach einem Freistoß kam der zweite Ball als Bogenlampe hinter die Spielertraube, dort hatte sich Kammerknecht abgesetzt und wollte volley abschließen, doch Mannheims Anton Donkor hielt die Hand über Kammerknechts Fuß. Der Schiedsrichter übersieht das (hier strafbare) Handspiel.
Mannheim kämpfte um die Aufstiegschancen
Der Waldhof wurde nun aggressiver und brachte Freiburg ins Schwimmen. Mit 11 Punkten Rückstand auf den dritten Platz musste man gewinnen, um die Aufstiegschancen am Leben zu erhalten. Doch Freiburg-Trainer Stamm reagierte mit einem Dreifachwechsel: Mika Baur, Philip Fahrner und Nishan Burkart betraten in der 68. Minute für Lars Kehl, Kimberly Ezekwem und Max Rosenfelder den Platz.
Damit ging eine Systemumstellung einher, durch die der SC Freiburg stabilisiert auftrat. Im neuen 4-3-3 spielte Burkart den Rechtsaußen, Kehrer bespielte den linken Flügel. Da mit Fahrner ein weiterer Rechtsverteidiger kam, wechselte Treu die Seite. Acht Minuten später kam dann Daniels Ontuzans für Kehrer, übernahm wiederum die rechte Seite und Burkart ging auf Kehrers linke Flanke.
Mannheimer Schlussoffensive ohne Erfolg
Lange passierte nichts im Carl-Benz-Stadion, doch nachdem vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, erhoben sich die Mannheimer Fans und peitschten ihre Mannschaft zur Schlussoffensive. Mehrfach segelte der Ball durch den Freiburger Strafraum, fand jedoch selten den Weg aufs Tor. Einmal wollte der eingewechselte Justin Butler einen Abschluss verlängern, köpfte jedoch über Atubolus Kasten hinweg.
Einen Flatterball Schnatterers aus 30m konnte Atubolu zwar nur abprallen lassen, gefährlich wurde es aber nicht. Weil Vermeij sich nochmal am Kopf verletzte, durfte Freiburg-Urgestein Johannes Flum in der letzten Minute nochmal ran, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Gute Besserung! Und dann war Schluss. Der Aufstieg ist gesichert, die Party kann losgehen!
Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)
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