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Mannschaftsfoto SC Freiburg U23
Mannschaftsfoto SC Freiburg U23

SC Freiburg U23: Maximal mögliche Unterstützung von den Profis!

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Die U23 des SC Freiburg leistet Außergewöhnliches – unter schwierigen Umständen. Sie unterstützen die Profis sowie die U19 mit Spielern, ohne an Leistungen einzubüßen. Doch jetzt bräuchten sie selbst personelle Hilfe. Welche Möglichkeiten gibt es?

Verletzungen sorgen für schwierige Lage

In der dritten Liga ist Freiburgs U23 neben Borussia Dortmund die einzige Zweitvertretung eines Bundesligisten in der höchstmöglichen Spielklasse. Bisher schlagen sie sich sehr gut, doch zuletzt wurden sie von Verletzungen und Corona-Infektionen stark zurückgeworfen.

Bei der 1:2-Niederlage gegen den TSV 1860 München musste Cheftrainer Thomas Stamm auf einige Akteure verzichten. Aus dem eigentlichen Kader fehlten Claudio Kammerknecht, Andre Barbosa da Silva, Patrick Kammerbauer, Yannik Engelhardt, Daniels Ontuzans und Guillaume Furrer verletzungsbedingt. Dass sie im kommenden Spiel gegen Waldhof Mannheim (Montag, 18.04.2022, 19 Uhr) wieder einsatzbereit sind, ist bei den meisten fraglich bis ausgeschlossen.

Sperren verschärfen die Sorgen

Zusätzlich zu den verletzungsbedingten Ausfällen müssen Thomas Stamm und seine Co-Trainer Uwe Staib und Felix Roth auf drei weitere Akteure verzichten: Kapitän Sandrino Braun-Schumacher wurde gegen München mit einer roten Karte vom Platz gestellt. Grund dafür war eine Notbremse an Löwen-Stürmer Marcel Bär in der 14. Minute.

Später flog auch Linksverteidiger Sascha Risch mit einer gelb-roten Karte. Nachdem er in der 56. Minute für eine Unsportlichkeit verwarnt wurde, bekam er schon eine Minute später für ein Fuß-Drüberhalten die Ampelkarte und fehlt damit im nächsten Spiel.

Auch wenn man in doppelter Unterzahl nochmal nah an den Ausgleich heranrückte, kam es noch bitterer: Kiliann Sildillia bekam zwar nur die einfache gelbe Karte – jedoch war es seine fünfte. Somit fehlt auch er der U23 gegen Mannheim. Einen Kaderplatz bekommt er trotzdem. Denn eine Gelbsperre in der dritten Liga schließt ihn nicht vom Bundesliga-Spielbetrieb aus. Dass er deshalb in den Profikader rutscht ist „gut möglich. Eher als nicht“, so Profi-Trainer Christian Streich.

U19 als Rettungsboot

Die schwierige Situation lösen kann die eigene Jugend. Auch an die U19 gab man zuletzt Spieler ab. Notwendig war diese Verstärkung aufgrund der aufgeblähten Liga: „Wegen Corona steigen sieben Mannschaften ab. Niemand ist abgestiegen in den letzten zwei Jahren, aber andere sind aufgestiegen“, erklärt Streich die Lage. Um bei einer Liga, aus der ein Drittel der Teams absteigt, den Klassenerhalt zu schaffen, spielten neun Youngster im Freiburger A-Jugend-Team (2:0-Auswärtssieg bei Kickers Offenbach), die zuvor schon im Kader der U23 standen. Vor allem Max Rosenfelder, Robert Wagner (Profivertrag ab Sommer 2022), Ji-han Lee und Mika Baur wurden bei Stamms Truppe vermisst.

Auch der Abstiegskampf ist ein Bestandteil der Entwicklung, erklärt Streich: „Auf dem Feld zu stehen und die Dinge richtig einzuordnen, ist auch Ausbildung. Und das funktioniert super. Das geht von den Profis bis zur U23 und zu allen Mannschaften durch. Das ist selbstverständlich in Freiburg.“

Bei der U19 kann man mittlerweile aufatmen – und hat ohnehin spielfrei. Erst am 30.04. spielt man das Saisonfinale vor heimischer Kulisse gegen den SSV Ulm. Mit sieben Punkten und fünf Plätzen Vorsprung auf die Abstiegsränge (15. Platz Astoria Walldorf, zwei Spiele weniger) hat man alles in der eigenen Hand.

Der Verein profitiert von „herausragender Arbeit in der U23“

Streich hat auch viel Lob für Mannschaft und Trainerteam der U23 übrig: „Zum Glück haben sie in der U23 so herausragend gearbeitet, dass wir schon viele Punkte haben.“ Mit 40 Punkten aus 31 Spielen schuf man ein zehn Punkte-Polster auf den SC Verl, der den ersten Abstiegsplatz belegt (17. Platz, 30 Punkte). Diesen Vorsprung gilt es nun in den letzten fünf Saisonspielen zu verteidigen.

Freiburgs U23 bejubelt am 29. Spieltag drei Punkte gegen den FSV Zwickau (Foto: nur-der-scf.de)

Christian Streichs Bundesligatruppe profitiert ebenfalls von der starken U23. Im Sommer wurden sechs Jungprofis mit einem Vertrag für das Bundesliga-Team ausgestattet, zumindest Kevin Schade entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil des Profi-Kaders. Auch Sildillia und Noah Weißhaupt bekamen schon Spielzeit in der Bundesliga. Zuletzt konnte man eine eigene Ausfall-Welle auch dadurch abfedern, dass man Stürmer Vincent Vermeij aus der Zweiten hochzog.

Auch die Profis unterstützen – soweit möglich

Dabei genießt die Profimannschaft immer die höchste Priorität. „Das ist in einem Verein natürlich immer so“, verriet Streich. Logisch – die Bundesliga finanziert den Gesamtverein. Sein Team spiele „immer mit der maximalen Unterstützen der anderen Mannschaften“. Aufgrund der eigenen englischen Woche (DFB-Pokal-Halbfinale am 19.02.2022) „können wir die U23 nur bedingt unterstützen“.

Das bedeutet aber nicht, dass gar kein Spieler zur U23 stoßen wird. „Es ist kein Problem für uns, sieben statt acht Feldspieler auf die Bank zu nehmen und einer spielt in der U23.“ Das muss aber für alle Sinn ergeben – auch den Spieler. Natürlich soll der Spieler auf Einsatzzeit kommen und auch der Mannschaft helfen.

Naheliegend wäre ein Engagement von Hugo Siquet für die Reserve. Der Winterneuzugang sammelte bereits zweimal Spielpraxis unter Thomas Stamm. Doch Rechtsverteidiger Philipp Treu ist fit und einsatzbereit. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass mit Kimberly Ezekwem, Nishan Burkart und Emilio Kehrer drei Profis unterstützen werden, die ohnehin schon regelmäßig in der dritten Liga auflaufen. Auch der 20-jährige Noah Weißhaupt spielte dort häufiger, könnte aber bei den Profis benötigt werden.

Quelle Titelbild: SC Freiburg

Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)

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