Das ist die Schlagzeile, auf die ich seit der gestrigen Niederlage von Bayern München in Hannover warte. Natürlich muss sie nicht kommen. Aber es wäre eine der möglichen Konstellationen. Wie ich darauf komme?
Akte van Gaal
Okay, im ersten Jahr hat er viel gerissen, wurde nicht umsonst ausgezeichnet: Deutscher Meister, Pokalsieger, Champions League Finale. Ganz großes Kino, begeisterndes Bayern-Spiel (nach anfänglichen Startschwierigkeiten). Doch nun: Durchschaubare Flügeltaktik mit Robben/Ribbery. Gedoppelt fast lahmgelegt. Die Freiräume in der Mitte werden nicht genutzt, Schweinsteiger hängt durch. Nötige Umbauten wurden angegangen, aber nicht konstruktiv zu Ende gebracht. Keine Verstärkung für die Defensive in der Winterpause. Stur, schwierige Kommunikationssituation. Und das in einem Umfeld, wo nur eins zählt: Erfolg. Meisterschaft verspielt, Pokalaus, und ob die Champions League in dieser Verfassung zu gewinnen ist, mag bezweifelt werden. Ob die Bayern ihm da noch eine Chance geben? Sprich: Weitere Saison? Oder gar diese Saison zu Ende bringen? Gegen letzteres spricht: Es gibt keinen guten Trainer auf dem Markt, der zur Zeit frei wäre. Oder?
Akte Ralf Rangnick
Doch, einen gibt es: Ralf Rangnick. Seine Erfolge: Mit zwei Mannschaften (Ulm und Hoffenheim) ist ihm der Durchmarsch gelungen von der Regional- bis in die Bundesliga. Zudem 2005 mit FC Schalke 04 Deutscher Vize-Meister und Pokalfinalist. Zuletzt 2008 die Herbstmeisterschaft mit der TSG Hoffenheim. Aber sind das wirklich genügend Auszeichnungen für den anspruchsvollsten deutschen Fußballverein, den FC Bayern München? Hoffenheim hat er auf eigenen Wunsch verlassen, der Fall Gustavo, der ausgerechnet zu den Bayern ist. Man hat aber daran gemerkt, wie ambitioniert Rangnick ist. Er will es ganz nach oben schaffen, hat genau den Biss, den die Bayern brauchen.
Eine Liebesheirat würde es nicht unbedingt werden. Doch andererseits: Was haben die Bayern noch zu verlieren? Die Saison ist weitgehend gelaufen. Dortmund rockt, Leverkusen mit Heynkes ebenfalls. Vermeintliche Underdogs wie Hannover, Mainz, Nürnberg und Freiburg fahren mit Taktik und geschlossenen Mannschaftsleistungen die Erfolge ein. Die Bayern wirken müde und ein Trainerwechsel wäre das klassische Mittel, um wieder Leben in die Bude zu kriegen. Insofern denkbar. Ich war mir im Vorfeld sicher: Wenn Hannover gewinnt, kann er gehen. Oder wird an der Säbener Straße doch mal auf Kontinuität gesetzt? Spannung und ÜBerraschungen bietet die Bundesliga-Saison 2010/2011 jedenfalls genug 🙂
31. Mai 2011 um 11:45
Naja wir wir jetzt alle wissen ist der neue Trainer von Bayern der alte Jupp Heynckes – aber nur für zwei Saisons. Ich denke, dass der FCB nach einem Trainer von Dortmund Ausschau hält und der erst zwei Jahre später zur Verfügung steht – mal schaun was passiert.