Neben dem „La Bestia Blanca“-Heimtrikot verkündet die Eintracht einen weiteren Coup: Weltmeister Mario Götze! Der Kicker vermeldet eine Einigung bzgl. Alario. Doch welche Auswirkungen haben diese Zugänge auf den Kader?
Mario Götze: Zehner, Spielmacher, Weltmeister
Einen Weltmeister-Macher präsentiert man nicht alle Tage. Der Torschütze des 2014er WM-Finals Mario Götze wechselt an den Main. Bei Eintracht Frankfurt unterschreibt er einen Vertrag bis 2025. Möglich war dieser Wechsel dank einer Ausstiegsklausel im Vertrag bei Ex-Verein PSV Eindhoven.
Bei den Niederländern kämpfte sich Götze zurück in Form. Nach seinem WM-Tor waren die Erwartungen groß. Erfüllen konnte er sie nicht. Weder beim FC Bayern, noch nach seiner Rückkehr zu Borussia Dortmund. Für die PSV spielte er in zwei Jahren 77 Spiele und sammelte 36 Scorerpunkte – 18 Tore, 18 Assists.
Der Deal soll Markus Krösche einfach gemacht worden sein. Wie die Medien berichten, wollte Mario Götze unbedingt zur Eintracht. Er möchte sich wohl für die Winter-Weltmeisterschaft in Stellung bringen. Um sogar in der Stadt des DFB-Stützpunkts zu spielen, sagte er Ex-Coach Roger Schmidt bei Benfica Lissabon ab.
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Lucas Alario: Super-Goalgetter für den Champions League-Kader
Laut dem Kicker konnte am heutigen Dienstag eine weitere Einigung erzielt werden: Für einen Kauf von Bayer Leverkusens Lucas Alario sollen sich alle drei Parteien einig geworden sein. Der Argentinier ist ein „echter Neuner“ und soll die Abschlussqualität in den Sturm bringen, die man mit Andre Silvas Abgang verloren hat.
Alario kann bei dessen Werten fast mithalten. Sieben Tore in 33 Spielen für Bayer diese Saison klingen zwar nicht herausragend. Betrachtet man aber die gespielten Minuten, ergibt sich ein anderes Bild. Alario traf in der abgelaufenen Saison alle 130 Spielminuten für Leverkusen. Über die gesamte Zeit unter dem Bayer-Kreuz kommt er auf ein Tor alle 138 Minuten (58 Tore).
Vergleichswerte bieten Luka Jovic und Andre Silva. Jovic kam in seiner Top-Saison 2018/19 auf ein Tor alle 122 Spielminuten – insgesamt traf er alle 133. Andre Silva übertrifft beide mit 116 Minuten pro Tor in der Saison 2020/21 und 121 Minuten pro Tor über beide Saisons.
Deshalb wäre Alario eine enorme Verstärkung für den Eintracht-Kader. Einzig Goncalo Paciencia kommt auf ähnliche Werte. Seine fünf Tore erzielte er in 687 Einsatzminuten – somit konnte er alle 137 Minuten ein Tor erzielen. Toptorschütze Rafael Borre traf alle 289 Minuten (12 Tore).
Auswirkungen auf den Kader: Eine Abgangswelle steht bevor!
Bereits in der Kaderanalyse wurde klar: Die Eintracht hat einen viel zu breiten Kader! Obwohl man mit Ragnar Ache und Antonio Foti zwei Spieler verleihen konnte, sind noch zu viele Spieler da. Es bahnt sich also eine Abgangswelle an, wenn man nicht diverse Spieler für die Champions League unregistriert lassen möchte.
Kommt auch Alario, befinden sich 30 Spieler im Kader. Dabei wurden die Talente Nacho Ferri, Jannik Horz, Mehdi Loune, Fynn Otto, Martin Pecar und Jan Schröder gar nicht mitgezählt, die vermutlich in der neuen U21 auflaufen werden. Die optimale Kadergröße bezifferte Markus Krösche bei seiner Ankunft auf 23 Spieler + 3 Talente.
Mit zwei Vereins-Eigengewächsen (Timothy Chandler und Evan N’Dicka) darf der Champions League-Kader auf der A-Liste 23 Mann groß sein. Für die B-Liste ist keiner der übrigen 30 spielberechtigt. Es müssten also noch sieben Spieler aussortiert werden. Geplant kommen soll Gerüchten zufolge außerdem Linksverteidiger Ridvan Yilmaz sowie ein weiterer Sechser. Das füllt die Liste auf neun Spieler auf.
Wie schon in der letzten Saison werden nur zwei Torhüter über die A-Liste gemeldet werden. Jens Grahl wird als dritter Torwart also vermutlich keinen Kaderplatz belegen. Erik Durm soll (möglicherweise zu Kaiserslautern) abgegeben werden, wurde aber sowieso in der vergangenen Rückrunde aus dem Europa League-Kader gestrichen. Bleiben sieben Plätze übrig.
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Sieben nicht im CL-Kader – wer verlässt die Eintracht?
Sehr wahrscheinlich wird Marcel Wenig für den Champions League-Kader noch keine Rolle spielen. Für einen Sechser-Neuzugang wird möglicherweise Ajdin Hrustic weichen müssen. Lucas Alario dürfte den Kaderplatz von Goncalo Paciencia in Beschlag nehmen.
Schwierig könnte es außerdem Ali Akman haben. Der Stürmer kam 2021 aus der Türkei und wurde an NEC Nijmegen verliehen, nahm dort aber nicht die erhoffte Entwicklung von Daichi Kamada oder Tuta. Akman könnte jedoch als Landsmann von Ridvan Yilmaz eine wichtige Rolle bei der Integration spielen.
Auch bei Faride Alidou dürfte die Champions League-Reife zu bezweifeln sein. Gut möglich, dass er zunächst verliehen wird oder keinen CL-Kaderplatz beanspruchen kann.
Götze für Kamada, Ridvan für Kostic?
Naheliegend wäre ein Abgang der gerade erst aufgefüllten Position: Daichi Kamadas Vertrag läuft 2023 aus und er liebäugelt schon länger mit einem Wechsel. Die große Freude der Eintracht-Fans über einen neuen Zehner, die ihm in der Form nie zu Teil wurde, könnte ihn ebenfalls zu einem Wechsel bewegen.
Während Evan N’Dicka als Vereins-Eigengewächs keinen Kaderplatz freimachen würde, liegt trotzdem ein Verkauf eines Innenverteidigers nahe. N’Dicka könnte ohnehin vor einer Vertragsverlängerung stehen. Entweder Almamy Toure findet einen Abnehmer oder Martin Hinteregger könnte die Eintracht schlussendlich doch verlassen. Nach den Gesprächen mit Sportvorstand Krösche zum Trainingsauftakt gibt es hier möglicherweise Neuigkeiten.
Zu guter Letzt steht immer noch ein Abgang von Leistungsträger Filip Kostic im Raum. Auch wenn die Gerüchteküche in letzter Zeit vorsichtiger wird (Juventus Turin soll Kostic nur als Alternative für Angel di Maria planen), wäre ein Zugang von Ridvan Yilmaz eigentlich nur dann sinnvoll, wenn dafür Kostic oder Christopher Lenz die Eintracht verlassen.
Die große Frage bleibt also: Wie viel Euphorie haben Zugänge wie Mario Götze und Lucas Alario ausgelöst, wenn dafür Martin Hinteregger, Ajdin Hrustic, Daichi Kamada, Filip Kostic und Goncalo Paciencia den Verein verlassen müssen?
Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)
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